Malerei

 

 

Malerei steht für entfesselte Materialität aus der Symbiose von Handwerk und Geist.

Bei allen Arbeiten, die über handwerkliches Erproben hinausgehen, soll das Bildresultat Zeugnis geben von einer eigenen Individualität sowie die in Kompositions- und Farbenlehre gemachten Erfahrungen widerspiegeln.

Die Verwendung von Farbe geht hier weit über einen rein hobbymäßigen, bloß kolorierenden Gebrauch hinaus.

 

 

 

Max Liebermann:

"Ich will von der Malerei sprechen, die ‘von jedem Zweck genesen’, die nichts sein will als - Malerei: von ihrem Geist, nicht von der Überwindung ihrer technischen Schwierigkeiten, in der das Publikum freilich und, wie ich fürchte, manche Maler immer noch ihren Wert erblicken.

Allerdings kommt Kunst von können, und daß das Können in keiner Kunst mehr ausmacht als grade in der Malerei, soll keineswegs geleugnet werden.

Aber so hoch auch die Malerei, die gut gemacht ist, einzuschätzen ist: Gute Malerei ist nur die, die gut gedacht ist.

Was bedeutet die korrekteste Zeichnung, der virtuoseste Vortrag, die blendendste Farbe, wenn all diesen äußerlichen Vorzügen das Innerliche, die Empfindung, fehlt! Das Bild bleibt doch - gemalte Leinwand.

Erst die Phantasie kann die Leinwand beleben, sie muß dem Maler die Hand führen, sie muß ihm im wahren Sinne des Worts bis in die Fingerspitzen rollen. Obgleich unsichtbar, ist sie in jedem Striche sichtbar, freilich nur für den, der Augen hat zu sehen, nur für den, der sie empfindet."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

Wolfgang Becker